Rovaniemi – zu Besuch beim Weihnachtsmann

Rentier in Rovaniemi

Auf unserem Weg in den äußersten Norden Norwegens im Januar 2020 sind wir über Schweden und Finnland gefahren. Im letzten Jahr haben wir den Weg entlang der finnisch-schwedischen Grenze genommen, aber diesmal wollten wir uns einen Besuch in Rovaniemi, der Stadt des Weihnachtsmannes nicht entgehen lassen. So ging es von Nordschweden dann über die finnische Grenze und erst einmal an Rovaniemi vorbei bis nach Sodankylä, etwa 120 km weiter nördlich.

Von dort aus wollten wir dann 2 Tage später weiter in die Polarnacht Richtung Kirkenes reisen, daher haben wir gleich eine Hütte etwas weiter nördlich ausgesucht. Für 2 Nächte haben wir uns hier einquartiert, so dass wir einen ganzen Tag für die nähere Umgebung nutzen konnten. Wobei das mit einem ganzen Tag natürlich nicht so ganz stimmt, denn Rovaniemi ist nicht nur die Stadt von Santa Claus sondern hier verläuft auch der Polarkreis und die Tage sind im Winter entsprechend kurz.

Schneepflug bei Rovaniemi
Schneepflug bei Rovaniemi

Von Sodankylä nach Rovaniemi – Eisangeln und Rentierschlitten

Schon die Fahrt von Sondankylä bis zur Stadt des Weihnachtsmannes ist sehr interessant. Damit unsere beiden Fellnasen ein weinig Auslauf haben, sind wir auf einen schönen Rastplatz direkt an einen der zugefrorenen Seen gefahren und haben einen kleinen Spaziergang auf dem Eis gemacht. Der See war übrigens der Lahdenperä, der liegt etwa 10 km nördlich von Rovaniemi. Zu unserer Freude waren gerade auch eine Gruppe Touristen zum Eisangeln auf dem See. Die Touristen, die hier in geführten Gruppen durch die Walachei stolpern erkennt man übrigens ganz einfach an den immer gleichfarbigen warmen Overalls, die sie von den Guides angezogen bekommen. Und von diesen Gruppen sieht man hier wirklich viele.

Neben dem Eisangeln werden hier auf verschiedenen Höfen noch Husky-Schlittenfahrten oder für die, die es etwas gemütlicher haben wollen, Rentier-Schlittenfahrten oder für die Motorfreaks auch Schneemobil-Fahrten angeboten. Also alles was das Herz begehrt. Für uns ist das ja alles nicht so das Richtige, da wir dem touristischen Trubel meistens entfliehen wollen. Heute wollten wir uns aber doch mal überwinden und uns zumindest Rovaniemi ansehen. Wir machten noch ein paar Bilder von dem kurzen Sonnenaufgang über dem verschneiten See und haben uns verwundert das Lagerfeuer angesehen, das die Guides beim Eisangeln direkt auf dem See entzündet haben. Naja, da kann wenigstens nichts anbrennen.

Lagerfeuer beim Eisangeln
Lagerfeuer beim Eisangeln

Rovaniemi ist nicht das Weihnachtsmanndorf

Um es vorweg zu nehmen, Das Dorf vom Weihnachtsmann liegt etwas nördlich von Rovaniemi. Hier verläuft dann auch erst der Polarkreis. Im Prinzip handelt es sich um eine Art Vergnügungspark bei dem es verschiedene Aktivitäten zur Freude von Klein und Groß gibt. Wir haben zunächst unsere beiden Hunde mit in das “Dorf” genommen, was sich aber als nicht so gut herausgestellt hat.

Mit den beiden Fellnasen konnten wir uns nur im Aussenbereich bewegen und Ben wurde das Gewusel dort auch irgendwann zu viel. Als wir dann noch an dem Rentierschlitten – Fahrgeschäft vorbei kamen wurden die beiden ganz kirre und wir haben uns dazu entschieden, die beiden wieder ins Auto zu bringen. Bei Temperaturen leicht über 0°C ist das für die beiden auch kein Problem. Die kuscheln sich aneinander und wärmen sich so gegenseitig.

Rentier im Weihnachtsmanndorf
Rentier im Weihnachtsmanndorf

Es ist dort ein wenig wie in einem unserer Freizeitparks, allerdings etwas kleiner. Sehr erfreulich war, dass wir für das Parken am Dorf kein Geld bezahlen mussten. Ohne die beiden Hunde sind wir dann mal durch eine der Shoppingmeilen gewandert und haben uns gefreut, dass hier immer noch Weihnachten zu sein schien. Und das Mitte Januar.

Weihnachtsshopping im Januar
Weihnachtsshopping im Januar

Wir sind dann ein bisschen herumgelaufen und ich habe mir tatsächlich ein neues kleines Finnmesser gekauft, made in Lappland. Ein schönes Teil das sogar einen Feuerstahl mit dabei hat. Ansonsten war uns das alles etwas “too much” und Janet konnte sich nicht entscheiden hier ein kleines Rentier zu kaufen. Auch nicht eines aus Plüsch…

Neben den kleinen Läden gibt es hier wie gesagt ein Rentierschlitten Fahrgeschäft, so ähnlich wie das Ponyreiten in unseren Freizeitparks. Die armen Tiere dürfen da dann den ganzen Tag den Schlitten im Kreis ziehen. Ich kann nur hoffen, dass die sich mit ihren Kollegen die draußen in der Natur, die die Touris ziehen, immer mal wieder abwechseln. Und man kann auch ein Mini-Schneemobil über einen Parcours fahren. Kind sitzt drauf und die Eltern laufen neben her. Sah irgendwie lustig aus.

Warten auf den Weihnachtsmann

In dem kleinen Dorf gibt es dann noch das Büro vom Weihnachtsmann. Ich hatte immer so gedacht, das ist nur so ein Scherz und da sitzt vielleicht so eine motorisierte Puppe, die rot gekleidet ist. Aber nein, man kann den alten Herrn wirklich dort treffen.

Das Büro ist so das Hauptgebäude auf dem Gelände. Im Vorbereich befindet sich noch ein Souveniershop und in der 2. Etage kann man Postkarten vom Dorf kaufen, die man unten dann in einen der Briefkästen schmeißen kann. Von diesen Briefkästen gibt es übrigens 2. Ein Briefkasten ist für Postkarten, die sofort versendet werden sollen und der andere Briefkasten ist für Karten, die erst zum nächsten Weihnachtsfest verschickt werden. Alle Postkarten bekommen hier natürlich einen speziellen Weihnachtsmann-Stempel.

Ach und es gibt sogar einen Laden dort in dem Gebäude in dem man ein neues Tischgeschirr kaufen könnte. Warum man das nun unbedingt im Weihnachtsmanndorf machen will, erschließt sich uns so gar nicht.

Nachdem wir uns das alles angesehen hatten, haben wir uns dann dazu durchgerungen, Santa Claus dann doch mal zu besuchen. Ich wollte diese mechanische Puppe sehen, die ich mir da so vorgestellt habe. Also sind wir durch den Gang in Richtung Eingangsbereich zum Büro des Weihnachtsmannes gegangen. Zunächst einmal geht es an den Empfangsdamen links vorbei in die Wartekorridore. Da wir im Januar dort waren, konnten wir da einfach durchgehen. Eigentlich sind diese Korridore für die Warteschlangen gedacht, wenn dort Hauptsaison ist, also so im November und Dezember.

Die Korridore sind mit vielen Requisiten ausgestattet und sollen wohl das Lagerhaus des Weihnachtsmannes darstellen. Auch ein kleiner Schreibtisch mit Lagerlisten fehlt nicht. Wir überlegen, was hier wohl zur Hauptsaison los ist, denn der Korridor ist wirklich lang. Wie gesagt, wir können ohne zu warten einfach durchgehen und machen ein paar Fotos.

Wartebereich beim Weihnachtsmann
Wartebereich beim Weihnachtsmann

Audienz beim Weihnachtsmann

Am Ende des Wartekorridors kommt man dann an den “Time Regulator”, eine übergroße Pendeluhr, die wohl die Weltzeit regulieren soll. Außerdem befindet sich hier dann noch eine weitere Tür, an der eine Elfe (entsprechend mit Zipfelmütze und den entsprechenden Schuhen) die Gäste in Empfang nimmt. Sie hat uns gefragt, ob wir denn nun den Weihnachtsmann sehen wollen. Janet sagte, auf jeden Fall, denn wenn wir schon mal im Weihnachtsmanndorf sind, dann wollen wir auch den Weihnachtsmann sehen.

Time Regulator in Rovaniemi
Time Regulator in Rovaniemi
Im Sanat Claus Office
Im Santa Claus Office

Die Elfe gab uns dann eine schöne, große, rote Tüte, in die wir unsere Jacken verstauen konnten. Denn wir wollen ja nicht mit dicken Jacken zum Weihnachtsmann rein. Die Tüte durften wir auch behalten, sozusagen als kostenloses Souvenir. Wenn Du jetzt denkst, es geht sofort jetzt in das Büro vom Weihnachtsmann, dann irrst Du Dich. Erst mal ging es noch mal rechts eine Treppe rauf und noch mal rechts rum in einen weiteren Wartebereich. Ich mag mir wirklich nicht vorstellen, was hier zu Stoßzeiten los ist. Wir sind ja durch alle Wartebereiche einfach durchgelaufen und standen jetzt tatsächlich am Eingang zum Büro.

In diesem letzten Wartebereich konnten wir uns dann schon mal ein paar Bilder an der Wand anschauen, auf denen Santa Claus mit verschiedenen Persönlichkeiten abgebildet ist. Da gibt es Bilder von Mika Häkkinen oder auch von der gesamten Band Lordi zusammen mit dem Weihnachtsmann. Du weißt nicht mehr welche Band Lordi war??? Na, die finnische Monster AG vom Eurovisions Contest…. Hier der Link zu Lordi.

Bilderwand vor dem Büro des Weihnachtsmannes
Bilderwand vor dem Büro des Weihnachtsmannes

Auch in dieser letzten Tür steht eine von den kleinen Elfen und begrüßte uns erst mal. Sie fragt wo wir herkommen und ob wir extra für den Weihnachtsmann hergekommen sind (na klar, wofür sonst). Vor uns in der Reihe standen 3 asiatische junge Frauen und ich schwöre, ich werde meine Kinder nie wieder anmachen, weil sie auf ihr Handy gucken.

Diese 3 asiatischen Tucken (sorry) haben wirklich die gesamte Zeit dort vor dem Büro des Weihnachtsmannes nur und ausschließlich auf ihr Handy gestarrt. Nein die waren eigentlich schon in dem Handy. Es war unglaublich. Die haben es teilweise gar nicht mitbekommen, dass die Reihe weitergeht und so sind bereits verschiedene andere Gäste einfach an den Dreien vorbeigegangen und standen dann vor denen in der Warteschlange. Die haben das nicht mitbekommen. Wir waren etwas fassungslos. Ich glaube die waren selbst noch drinnen beim Weihnachtsmann in ihren Handys versunken.

Im Büro des Weihnachtsmannes

Auf den Bildern im Wartebereich konnten wir ja schon erkennen, dass der Weihnachtsmann da drin keine Puppe ist, sondern von einem Menschen gespielt wird. Als unsere 3 asiatischen Damen nun fertig waren, durften wir ins Büro eintreten. Unsere rote Tasche durften wir ablegen und dann direkt zum Weihnachtsmann weitergehen. Der saß auf einem Podest auf einem Stuhl und begrüßte uns in fließendem Deutsch ohne jeglichen Akzent. Is ja klar, is ja auch der Weihnachtsmann und der kann ja alle Sprachen. 

Ich durfte rechts, Janet links von ihm Platz nehmen und dann gab es ne kleine Runde Smalltalk auf Deutsch. Woher wir kommen, ah Hannover, ja das ist ja auch schon nördlich in Deutschland, ja wie es uns gefällt, und ja das Wetter ist echt zu warm, wird aber kälter die nächsten Tage. Hin her, 2 Fotos wurden in der Zeit von der Foto-Elfe geknipst und dann war die Audienz auch schon beendet. Er wünschte uns ne gute Reise weiterhin und man sieht sich dann ja in 350 Tagen (Weihnachten 2020).

Ganz ehrlich, mir blieb der Mund etwas offen stehen. Wenn ich denn an einen Weihnachtsmann glauben würde, dann wäre das der aus Finnland. Ein großer Mann, mit riiieeesen Händen und Weihnachtsmannstiefeln, einer tiefen angenehmen Stimme und die Ruhe und Güte in Person. Der war wirklich original Weihnachten. Janet sagt sie konnte genau sehen wie mir der Mund offen stand und ich leuchtende Augen hatte. Vielleicht glaub ich doch noch mal an den Weihnachtsmann.

Rovaniemi Webcam

Wir sind dann aus dem Büro des Weihnachtsmannes wieder raus und die Treppe runter und dann nach rechts. Dort gibt es wieder einen kleinen Wartebereich vor den Tresen, an denen wir die geschossenen Bilder von der Audienz kaufen konnten. Es ist übrigens verboten selber bei der Unterhaltung mit dem Weihnachtsmann Fotos, etwa mit dem Handy aufzunehmen.

An den Tresen hatten wir nun die Auswahl, ob wir beide Fotos oder nur eines oder aber das ganze Paket digital per Download inklusive Videoaufzeichnung mit Ton vom Gespräch kaufen möchten. Die Preise variieren dementsprechend von 30 bis 50 Euro. Wir haben uns für ein ausgedrucktes Bild als Andenken an diesen großen Moment entschieden. und sind dann wieder raus aus dem Gebäude.

Fototresen beim Weihnachtsmann
Fototresen beim Weihnachtsmann

Draußen wurde es bereits langsam dämmrig und so mussten wir uns mit unserem letzten Vorhaben hier etwas beeilen. Wenn Du nach “Webcam Rovaniemi” im Internet suchst, dann wird Dir automatisch die Webcam hier im Weihnachtsmanndorf angezeigt. Wir wollten unseren Kindern und Schwiegermama zu Hause einen kleinen Gruß über die Webcam schicken und haben uns daher davor platziert, zu Hause angerufen und ein Tänzchen zusammen mit anderen Touris aufgeführt. Echt peinlich. Und weil es so schön war, habe ich davon per Handy auch gleich einen Screenshot gemacht, damit wir uns auch daran immer wieder erinnern können oder müssen.

Webcam Rovaniemi
Webcam Rovaniemi

Unser Fazit zu Rovaniemi

Den Ort Rovaniemi haben wir uns eigentlich ja gar nicht angesehen, aber das geht wohl den meisten Touristen die hier her kommen so. Das Weihnachtsmanndorf ist aber auf jeden Fall sehenswert. Ob ich extra deswegen hier her käme glaube ich nicht aber wenn Du hier in der Gegend bist, gehört der Besuch einfach dazu. Das ganze Drum und Dran ist ja auch wirklich liebevoll gemacht, kann man gar nicht anders sagen. Vor allem aber ist ein Besuch im Santa Claus Office empfehlenswert. Natürlich ist hier alles auf Kommerz ausgelegt, aber wo ist das heute nicht so. Wir haben den Besuch jedenfalls nicht bereut und würden es definitiv wieder so machen.

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3 Antworten zu „Rovaniemi – zu Besuch beim Weihnachtsmann“
  1. Alexandra Kraft-Simon

    Hallo, wir fahren gerade mit.
    Mein Mann liebt das Weihnachtsmanndorf. Jedesmal wenn wir in den Norden fahren, müssen wir dort halten

    1. Michael

      Hallo Alexandra,
      das freut uns wirklich sehr, dass Euch der Reisebericht so gut gefällt. Wir waren auch sehr angetan von dem Weihnachtsmanndorf, wobei solche touristischen Punkte eigentlich gar nich unser Ding sind. Aber es ist wirklich alles so liebevoll gemacht dort, dass man meinen könnte es wäre das ganze Jahr Weihnachten. Und der Weihnachtsmann selbst ist echt toll.

  2. Vielen Dank, dass Sie Ihren wundervollen Lappland-Reisebericht geteilt haben! Es ist inspirierend!

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