Die Algarve – Landschaftsfotografie mit Lust auf Mee(h)r
Die Algarve liegt ganz im Süden Portugals und ist ein wahres Eldorado für viele Aspekte der Landschaftsfotografie. Die Region erstreckt sich von der spanisch-portugiesischen Grenze am Mittelmeer bis an den Atlantik im Westen. Richtung Norden reicht die Algarve etwa bis auf die Höhe der Stadt Aljezur an der Atlantikküste. Damit umfasst dieser Landschaftsabschnitt eine Fläche von 4800 km2 auf der sich so einiges an abwechslungsreicher Landschaft wiederfindet. Neben den langen Sandstränden und bizarren Felsformationen an der Küste, sind im Inland Berge, Wälder und pitoreske kleine Dörfer zu finden. Von den Bergen der Algarve reicht die Aussicht an klaren Tagen bis hinunter an die Mittelmeerküste und je nach Standort auch bis an die Atlantikküste.
Wir waren für 2 Wochen in der Serra de Monchique, einem 902 Meter hohem Gebirgszug im Westen der Algarve unterwegs und haben uns die Region auch aus fotografischer Sicht angesehen.
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Meer, Strand und Felsen
Na klar, das erste, was Dir beim Stichwort Algarve einfällt, ist das Meer, die langen Sandstrände und die bizarren Klippenformationen an der Küste. Höhlen die nur vom Meer aus zu erreichen sind und Felstore mitten auf dem Ozean. Für die Landschaftsfotografie sind solche Themen natürlich das Salz in der Suppe. Allerdings sind all diese Plätze von viel zu vielen Landschaftsfotografen in allen möglichen Facetten bereits fotografiert worden. Und sein wir ehrlich, wir wollen eigentlich das besondere, einmalige Foto, das vorher noch niemand so aufgenommen hat. Aber es gehört einfach dazu und somit nutzen wir die schönen Küsten sozusagen zum Aufwärmen.
An der Atlantikküste der Algarve befindet sich der Ort Aljezur. Hier sind auch die meisten Spots für das Fotografieren von weiten Küstenlandschaften zu finden, da immer wieder Landzungen weit ins Meer reichen und von dort aus einen richtig coolen Blick entlang der Küste ermöglichen. Bei guter Sicht eine fantastische Location
Große vorgelagerte Klippen und Felsen mit Torbögen sowie Höhlen sind mehr an der Südküste zu finden. Die Region bei Lagos ist dort ein gutes Anlaufziel. Hier gilt es aber gutes Schuhwerk dabei zu haben, denn viele der wirklich schönen Fotospots sind nur durch klettern zu erreichen. Wir waren in dieser Region nicht unterwegs, da wir auch unsere Hunde immer dabei haben, müssen wir auf solche Klettertouren halt verzichten. Aber zu diesen Orten gibt es ja auch schon recht viele Berichte im Netz: https://www.algarvefun.com/de/schoenste-grotten-algarve/
Am südwestlichsten Punkt der Algarve liegt der Ort Sagres und noch etwas westlicher liegen die Steilklippen Sao Vicente Farol do Cabo de São Vicente. An den malerischen Steilklippen steht hier auch noch ein schöner Leuchtturm, der leider gerade restauriert wurde, als wir dort waren. Also musste ich einen Ausschnitt wählen, auf dem der verpackte Leuchtturm nicht zu sehen ist…
Welche Ausrüstung Du benötigst
Für diese Art der Landschaftsfotografie sind meistens weitwinklige Objektive empfehlenswert. Ob an steilen Klippen, langen Stränden oder auch in Höhlen, überall soll ja möglichst der gesamte oder ein Großteil des Raumes auf das Bild. Die weite der Landschaft soll eingefangen werden. Ich empfehle Dir daher ein Zoom-Objektiv, das den Brennweitenbereich von Weitwinkel bis Normal oder kleinem Tele abdeckt. Unter dem angegebenen Link findest Du einige Beispiele für solche Objektive.
Als Kamera empfehle ich hier wie immer ein vollformtige Systemkamera mit möglichst hoher Auflösung (min. 24 MPixel).
Zusätzlich tut ein Stativ gute Dienste, ist aber nicht immer zwingend erforderlich. Alle Bilder, die auf unserer Reise an die ALgarve entstanden sind, habe ich ohne Stativ aufgenommen.
Reise- anstatt Landschaftsfotografie?
Wenn Du mehr im Bereich Reisefotografie unterwegs bist, dann findest Du auch zu dem Thema an der Algarve definitiv jede Menge Motive. Die Region besticht durch kleine Dörfer, Pinienwälder, die so grün sind, dass sie eigentlich nur aus Photoshop stammen können und einer Vegetation, die gerade nach Regenfällen aufblüht. Als wir ankamen, hat es zunächst einmal 3 Tage geregnet und danach ist förmlich die gesamte Natur dort explodiert. Fang einfach direkt vor Deiner Haustür an oder fotografiere einfach mal durch das Fenster, wenn, wie bei uns das Blatt einer riesigen Monstera von außen hereinschaut….
Solche Art Bilder veranschaulichen auf einfache Weise Natur, Gebäude und Klima. Im Hintergrund sind noch die vom Dunst des Regens eingehüllten Berge der Serra Monchique zu erkennen.
Viele der bekannten Touristenplätze sind auch an der Algarve komplett überlaufen und schon Millionen mal fotografiert. Also such einfach mal nach Dingen die dort vielleicht so noch nicht abgelichtet worden sind. Wir waren an dem südwestlichsten Punkt Portugals und dort gibt es tatsächlich die letzte Bratwurst vor Amerika. Eine von Deutschen betriebene Würstchenbude direkt an der Steilklippe. Auch davon gibt es natürlich schon Fotos, aber deutlich weniger als von dem Leuchtturm der auch dort steht.
Welche Ausrüstung benötigst Du
Die Reisefotografie ist im Allgemeinen etwas anspruchsloser als die Landschaftsfotografie. Oftmals reicht hier das Handy für gute Fotos völlig aus. Auch kleine Kompaktkameras wie die *Sony RX100IV sind für den Einsatz sehr gut geeignet. Das Handy ist heutzutage sowieso immer dabei und eine Kompaktkamera passt notfalls sogar in die Hosentasche.
Die Berge der Algarve
Wie bereits geschrieben, ist die Algarve mehr als nur Meer und Küste. Unser Ferienhaus lag inmitten der Serra Monchique, 30 km nördlich der Mittelmeer- und 30 km östlich der Atlantikküste. Die Berge der Serra sind ein einmaliges Naturparadies mit Olivenhainen, Korkeichen, Zitronen- und Orangenbäumen und vielem mehr. Was uns aber so fasziniert hat war der Blick von hier oben bis zu der in 30 km Entfernung gelegnen Küste. Das sind für die Landschaftsfotografie natürlich paradiesische Zustände. Also bin ich einen Abend kurz vor Sonnenuntergang losgezogen und habe einige Bilder der Landschaft dieser Berge aufgenommen.
Zurück am Meer (Meeresfotografie)
Neben der reinen Fotografie von Landschaften und Küstenabschnitten bietet die Algarve noch eine ganz besondere Eigenart am oder besser gesagt im Meer. Wenn Du hier schon öfters gelesen hast, dann weißt Du ja, dass wir eigentlich mehr im Norden, also in Skandinavien unterwegs sind. Besonders Dänemark hat es uns angetan. Wie in Dänemark, so gibt es auch in Portugal ordentlich Wellen am Meer und das ist immer gut für das ein oder andere Foto.
Es gibt zwischen diesen beiden Küstenregionen gerade was die Wellen angeht jedoch einen großen Unterschied. Wenn in Nordjütland ordentlich Wind und Wellen sind, dann tobt das Meer. Sowieso ist zwischen den einzelnen sich brechenden Wellen wenig zeitlicher Versatz. Maximal so 3-5 Sekunden dauert es bis auf einen Wellenbrecher der nächste folgt. Und auch hohe Positionen für das Beobachten und fotografieren sind sehr rar. Meeresfotografie sieht in Nordjütland daher meist eher so aus:
An der portugiesischen Atlantikküste ist der zeitliche und räumliche Versatz zwische 2 Wellenkämmen dagegen sehr viel größer, 20 – 30 Sekunden können zwischen 2 brechenden Wellen liegen und gut und gerne 40 – 50 Meter. Hier tobt das Meer nicht, sonder es gleitet extrem elegant an den Strand. Darum ist Portugal auch bei den Surfern so beliebt. Es bleibt immer genug Zeit auf eine sich neu aufbauende Welle zu reagieren. Wenn dann die sich aufbauende Welle auf einen Felsen im Wasser trifft ergibt sich ein extrem harmonisches und schönes Bild eines Wellenkammes mit einer in der Mitte platzierten brechenden Welle.
Genau dieses Szenario habe ich mehrfach beobachtet und an einer Stelle, die sich dafür sehr gut anbot habe ich die Kamera platziert und auf die richtige Welle gewartet. Mit ein wenig Geduld kommen dann solche Bilder wie das folgende dabei heraus:
Welche Ausrüstung brauchst Du dafür
Für diese Art Fotos brauchst Du eine etwas anspruchsvollere Ausrüstung. Eine hoch auflösende Kamera ist Voraussetzung. Als Objektiv empfehle ich ein gutes Telezoom, damit ist eine flexiblere Einstellung möglich. Ich benutze für die Fotografie weit entfernter Objekte das *100-400mm Telezoom von Sigma. Das ist für die Tierfotografie zwar etwas zu wenig, aber für die Landschaftsfotografie ein sehr guter Kompromiss aus Größe, Brennweite, Gewicht und Preis.
Auf jeden Fall sollte ein Stativ verwendet werden. Hiermit kann der mögliche Ort der Welle fixiert werden und selbst bei großen Brennweiten von 600mm kann noch flexibel mit höheren Belichtungszeiten fotografiert werden, ohne dass das Bild verwackelt.
Wenn Du Dich besonders für diese Art der Fotografie interessierst dann empfehle ich Dir mal die Internetseite der englischen Fotografin Raechel Tallibart zu besuchen. Sie hat sich ganz der Fotografie von Meer und Wellen verschrieben. Inne Bilder sind wirklich beeindruckend. https://rachaeltalibart.com/
Fazit
Die Algarve ist eine besonders schöne Region in Europa und bietet damit besonders viele Möglichkeiten schöne Landschaftsaufnahmen zu machen. Wir haben den Urlaub dort nicht nur wegen der Landschaftsfotografie verbracht, aber da sich dort eigentlich überall Motive finden, kommen doch einige schöne Fotos zusammen. Wir würden das nächste Mal allerdings etwas später im Jahr fahren, da es dort im September immer noch sehr warm ist. Um 30 Grad sind dort zu der Jahreszeit keine Seltenheit und dann ist das wandern durch die Natur und auch an der Küste mit der Fotoausrüstung kein Geschenk.
Oktober, November sind eher für die Landschaftsfotografie an der Algarve geeignet. Dann frischt auch der Wind an der Küste weiter auf und die Wellen ergeben noch schönere Bilder bei der Meeresfotografie.
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