Frafjord – Berge, Fjell und Meer bei Stavanger
Der Frafjord ist ein eher wenig bekannter und auch sehr kleiner Fjord in der Nähe von Stavanger. Klar, es ist wohl auch nicht möglich alle Fjorde in Norwegen beim Namen zu kennen, dafür sind es einfach zu viele. Dieser kleine Fjord, ein Nebenarm am Lysefjord, hat aber trotz geringer Größe doch das ein oder andere zu bieten.
Frafjord, zentrale Abgeschiedenheit
Der Frafjord trägt seinen Namen nach dem kleinen Ort Frafjord, das sich gleich am Ende des Fjordes befindet. Eigentlich ist es mehr eine Ansammlung von Häusern als ein Dorf. Für den nächsten Supermarkt sind schon einige Kilometer mit dem Auto durch den Berg nötig. Dafür umschließt das Dorf ein atemberaubendes Bergpanorama. Nur wenige Touristen verirren sich hierher und wenn sind es meistens Camper und Wohnmobile, die auf dem kleinen Campingplatz des Ortes übernachten wollen.
Neben dem Campingplatz gibt es in dem kleinen Dorf auch noch einige Hütten zu mieten. Direkt vorne am Fjordufer stehen alleine 10 Ferienhütten, von denen anscheinend 2 in Privatbesitz sind. Die anderen 8 können gemietet werden, allerdings ist es nicht so einfach eine Adresse ausfindig zu machen, über die die Objekte gemietet werden können. Wir haben eines der Häuser bei Novasol gefunden:
Trotz dieser scheinbaren Abgeschiedenheit sind viele Sehenswürdigkeiten der Region nicht weit entfernt und selbst ein Besuch in Stavanger ist in einem Tagesausflug problemlos möglich. Der erste Punkt hier ist der Fjord selbst. Durch die umliegenden Berge und die geringe Breite ist die meiste Zeit ruhiges Wasser auf dem Frafjord und bei der nahegelegenen Paddelstation sind schöne Kajaks zum ausleihen verfügbar. Ich hatte ja mein eigenes Kajak mit und bin dort ganze 3 mal in den 2 Tagen paddeln gewesen. Bei der Paddelstation habe ich kurz auf einer Paddeltour vom Wasser aus halt gemacht und einen kleinen Klönschnack mit dem Besitzer gehalten. Der ist wirklich nett und erklärte mir gleich wo ich am besten und ruhigsten mit dem Kajak paddeln kann.
Laut Aussagen der anderen Leute dort vor Ort, soll der Fjord auch sehr fischreich sein. Das erklärt auch, warum so viele der anderen Camper (meist Norweger) abends auf den Steg am Fels spaziert sind und ihre Angel ausgeworfen haben. Ich war dort nicht angeln, daher kann ich auch nicht aus eigener Erfahrung berichten. Da aber viele Menschen dort angeln waren und auch täglich Boote zum angeln rausgefahren sind, muss es wohl stimmen.
Die nächste touristische Sehenswürdigkeit ist der Månafossen. Ein Wasserfall östlich des kleinen Ortes. Die Straße durch den Ort Frafjord führt weiter genau zu dem Parkplatz am Fuße des Wasserfalls. Allerdings ist noch ein kleiner Berg zu erklimmen, bevor die Sicht auf die, wie durch ein Loch im Fels herabstürzenden Wassermassen freigegeben wird. Wir haben die Wanderung diesmal nicht unternommen, waren aber 2003 bereits mit unseren beiden Kindern dort oben und kennen den Månafossen noch aus dieser Zeit.
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es?
So, welche Sehenswürdigkeiten gibt es denn noch dort in der Nähe. Also prinzipiell ist alles, was vom Lysefjord gut erreichbar ist, vom Frafjord auch gut zu erreichen. Oftmals ist es nur ein kleiner Umweg, wie zum Beispiel zum Prekestolen, der ja hoch über dem Lysefjord thront. Um Dir die Auswahl der Sehenswürdigkeiten zu erleichtern, habe ich hier eifach mal eine Kart mit eingebunden auf der alle Sehenswürdigkeiten zu finden sind.
Die beiden berühmtesten Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Frafjord sind wohl der Preikestolen und der Kjeragbolten. Die Wanderung zum Preikestolen haben wir bereits 2003 mit unserem Sohn unternommen, unsere Tochter war damals noch zu klein und musste unten bei den Schwiegereltern im Ferienhaus bleiben. Der Aufstieg dort hin ist eine sehr schöne aber auch anstrengende Wanderung. Festes Schuhwerk ist hier anzuraten. Auf dem Kjeragbolten waren wir dagegen bisher noch nicht. Da die Wanderung dorthin sehr anstrengend ist, haben wir mit unseren beiden Hunden darauf verzichtet.
Ein Städtetrip nach Stavanger ist auf jeden Fall zu empfehlen, gerade der alte Stadtteil Gammle Stavanger mit seinen wunderschönen weißen Holzhäusern ist ein echter Traum. Es ist zwar schon eine ganze Zeit her, dass ich das letzte mal dort war, aber ich kann nur jedem, der an Städtereisen interessiert ist, sich diese schöne norwegische Hafenstadt einmal anzusehen.
Ein wirklich schöner Ausflug, gerade auch im Mai, ist das Fjell bei Sirdal. Im Frühjahr liegt hier noch richtig Schnee und die Wasserfälle rauschen mit richtig viel Wasser von den Bergen.
Vom Frafjord aufs Fjell
Neben dem sehr nahe gelegenen Månafossen bieetet sich von Frafjord aus auf jeden Fall ein Besuch auf dem Fjell bei Sirdal an. Gerade im Frühjahr ist es dort oben einfach fantastisch. Riesige Bergpanoramen so weit das Auge sehen kann und das Tauwetter sorgt dafür, dass die Wasserfälle wirklich viel Wasser führen und krachend vom Berg stürzen.
Das ist einfach ein fantastischer Anblick. Aber auch kleine touristische Orte sind dort zu finden. Sirdal selbst ist bekannt als super Skigebiet und damit auch im Sommer die Gäste nicht ausbleiben, gibt es dort sogar einen Golfplatz.
Der Weg über das Fjell führt dann auch weiter Richtung Norden und dort warten dann die Serpentinen hinunter zu dem Ort Lysebotn, der sich am Ende des Lysefjords befindet. Von hier aus geht es dann nur noch per Fähre weiter den Fjord entlang. Soweit sind wir nicht gefahren, denn die Serpentinen kennen wir bereits und zum Kjeragbolten, der sich auch dort befindet, konnten wir wegen der Hunde nicht wandern. Bei solchen Ausflügen kommen auch unsere beiden Fellnasen immer auf ihre Kosten. Der eine spielt gerne im Schnee, während die andere sich in einem der zahlreichen Bergflüsse abkühlt.
Frafjord Camping
Wir waren ja während unseres Mai Roadtrips 2022 mit unserem Anhängerzelt in Frafjord. Der Campingplatz liegt dort direkt am Fjord, an einem kleinen Hafen und etwas hinter ein paar Ferienhäusern die auf einer kleinen vorgelagerten Landzunge gebaut wurden. Wir waren früh auf dem Platz und hatten das Glück, dass der beste Platz mit direktem Blick auf den Fjord noch frei war. Wirklich ein super Panorama, was sich einem dort bietet und natürlich haben wir die Abende im Vorzelt gesessen und auf den Fjord hinausgeblickt. Das ist einfach grandios.
Der Platz hat keine eigene Rezeption. Vorne an der Zufahrt findet sich ein Ticketautomat an dem mit einer Bankkarte bezahlt werden kann. Hierfür muss die Art des Fahrzeuges und die Aufenthaltsdauer angegeben werden und Zack wird ein entsprechendes Ticket gedruckt, das dann im Fenster des Wohnmobils sichtbar hinterlegt werden muss. Schade nur, dass wir ja gar kein Wohnmobil haben….
Der Campingplatz in Frafjord ist so etwas wie ein offizieller Geheimtipp. Also, jeder kennt den Platz aber keiner soll es weiter sagen. Naja wie auch immer. Die Aussicht auf den Fjord ist eigentlich so das Einzige, was an dem Platz wirklich spektakulär ist. Als wir mittags ankamen, waren wir noch fast alleine auf dem Platz, das änderte sich gegen Abend dann aber sehr schnell und zack waren noch mal etwa 10 Wohnmobile auf den Platz gefahren und das in der Vorsaison. Also von Geheimtipp keine Spur mehr.
Unser besonderes Augenmerk bei Campingplätzen gilt immer den Sanitäranlagen, denn mit unserem Anhängerzelt haben wir ja keine Alternative als die Anlagen des Platzes zu nutzen. Ja und da bietet der Platz in Frafjord leider mal so gar nichts.
Die Sanitäranlagen bestehen aus 3 Kabinen. In einer Kabine befinden sich immer eine Dusche, Waschbecken und Toilette. So weit so gut. Das heißt wenn einer duscht, kann dort schon niemand mehr auf Toilette gehen. Dazu kam noch, dass bei unserer Ankunft auf dem Platz nur 1 der 3 Kabinen überhaupt offen war. Das wäre zu dem Zeitpunkt vielleicht noch OK gewesen, aber abends kamen ja noch mal 10 weitere WoMos. Und da ja die meisten “Wohnmobilisten” auch die sanitären Einrichtungen der Campingplätze nutzen, wäre das hier mit Sicherheit ziemlich eng geworden.
Abends, ich war gerade noch eine Runde mit dem Kajak auf dem Fjord, kam der Platzwart um die Tickets zu kontrollieren. Janet, die ja bei solchen Anlässen kein Blatt vor den Mund nimmt, hat dann recht. freundlich aber deutlich darauf hingewiesen, dass eine Toilette bei der Anzahl am Campern deutlich zu wenig ist. Begründung des Platzwartes war, dass erst bei mehr als 10 belegten Plätzen eine weitere Kabine aufgeschlossen wird. Was das soll, keine Ahnung, haben wir auch so noch auf keinem anderen Platz erlebt. Naja, er versprach Ihr aber, noch eine weitere Kabine aufzuschließen und hat das auch wirklich gemacht. Zeigt wieder, ab und zu muss man doch mal den Mund aufmachen.
Fazit zu Frafjord
Die Gegend um Frafjord und auch der Ort selber sind sehr schön. Viele Sehenswürdigkeiten sind in unmittelbarer Nähe und so sind einige Tagesausflüge in der Region möglich. Den Campingplatz dort vor Ort können wir trotz der tollen Aussicht auf den Fjord nicht empfehlen und ein Geheimtipp ist der Platz schon lange nicht mehr. Aber es gibt ja Alternativen. Die Hütten vorne am Kai können gemietet werden und auf den Höfen rings herum sind ebenfalls Ferienwohnungen vorhanden.
Ein Paradies ist der Frafjord auf jeden Fall für Paddler. Der Fjord liegt geschützt eingebettet zwischen hohen Bergen und so ist das Wasser meistens sehr ruhig. Auch für Angler soll der Fjord ein echtes Paradies sein. Oben auf dem Fjell ist es wirklich grandios und so bietet der Ort eigentlich alles für einen schönen ereignisreichen Urlaub. Nur Campen werden wir hier definitiv nicht mehr.
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