Die Insel Als – Dänemark für Kurzentschlossene
Anfang Juli wollten wir für einen weiteren Kurztrip mit unserem Gordigear Anhängerzelt los. Die Reisezeit war für Sommer noch recht gut, da nur wenige Bundesländer bereits Ferien hatten. Dadurch sollte es wohl nicht zu überlaufen sein. Zur Auswahl standen der Müritzsee oder irgendeine Küstenregion in Dänemark. Da Janet unbedingt das Meer sehen wollte, haben wir uns für einen Ausflug zur Insel Als im Südosten von Dänemark entschieden.
Die Insel Als (oder zu deutsch “Alsen”)
Die Insel Als ist die südlichste Ostseeinsel Dänemarks und liegt noch unter Fünen nördlich von Flensburg. Sie ist wahlweise über 2 Brücken zu erreichen, einmal über die Autobahn 8 oder über eine kleinere Brücke im Süden, die Kong Christian den X’s Bro. Beide Zufahrten gehen durch die Stadt Sonderburg, die auch gleichzeitig die größte Stadt der Insel ist. Die A8 geht dann auch weiter quer durch Als bis nach Fynshav, von wo aus eine Fähre nach Bøjden auf der Insel Fünen geht. Die Fährverbindung war mir bis dahin gar nicht bekannt. Ich denke das könnte eine Alternative sein, wenn wir mal Richtung Fünen unterwegs sein sollten.
Wir sind dann von der A8 nach Norden in Richtung Nordborg abgebogen. Ganz im Süden befindet sich übrigens die Touristenhochburg der Insel Als. Der Ort Skovby bzw. die Ferienhaussiedlung Skovmose bestimmen den Charakter der südlichen Region von Als. Dort ist auch der längste und breiteste Strand der Insel. Der erinnert dann schon ein wenig an die Strände der nördlichen Nordseeküste und erklärt auch, warum sich dort die Touristen sammeln.
Wir wollten allerdings weniger Trubel und habe uns in den nördlichen Teil der Insel verkrümelt, der auch deutlich weniger touristisch geprägt ist. Im Süden wollten wir uns auch noch die Halbinsel Kegnæs ansehen, die Zeit hat dafür aber leider nicht gereicht. Wie gesagt, haben wir den Süden links liegen lassen und sind direkt nach Norden über Nordborg hinaus bis nach Købingsmark gefahren, wo auch unser Campingplatz war.
Camping in Købingsmark
Als wir aus Nordborg heraus in Richtung Købingsmark und Augustenhof unterwegs waren, dachten wir zeitweise, hier geht das gleich nicht weiter oder wir fahren direkt in die Ostsee. War aber die richtige Richtung. Købingsmark ist eine kleine Siedlung die fast nur aus Ferienhäusern besteht. Und ganz am Meer gelegen gibt es auch noch einen kleinen familiären Campingplatz, den Købingsmark Strand Camping. Der Platz hat 80 Touristenplätze und 20 Plätze für Dauercamper.
Der Platz liegt direkt am Strand. Das Gelände des Platzes ist leicht zum Meer hin abfallend, und alle Wohnmobile, die wir dort gesehen haben, hatten daher auch Auffahrkeile zum Niveauausgleich dabei. Unser Anhänger läßt sich ja Gott sei Dank einfach über Stützrad und die beiden Heckstützen an das Gelände anpassen. So, was hat der Platz denn nun noch so zu bieten?
Ausstattung
Der hat einen kleinen Spielplatz, einen Wohnmobilstellplatz, kostenpflichtiges WiFi (2 Euro pro Tag), das aber hervorragend funktioniert, Sanitäranlagen, die leider schon ziemlich alt und renovierungsbedürftig sind, dafür aber immer blitzblank sauber waren. Die warmen Duschen kosten 5 DKK pro 4 Minuten, also etwa 80 Eurocent. Das ist OK, vor allem weil das warme Wasser auch direkt nach dem Einwurf des Geldes aus dem Hahn kommt.
Das habe ich auf anderen Plätzen auch schon anders erlebt, da wartet man mitunter auch schon mal eine Minute bis endlich warmes Wasser aus der Leitung sprudelt. Ich bin mit den 4 Minuten duschen immer hingekommen. Janet hat der Haare wegen (und vielleicht ein kleines bisschen weil es so schön warm war?) immer 8 Minuten in Anspruch genommen.
Der Platz bietet einen Brötchenservice, den wir auch genutzt haben. Die Brötchen sind dänischer Standard und OK. Das Beste an dem Platz ist natürlich, dass alle Stellplätze eine Blick aufs Meer bieten und der Campingplatz direkt am Strand liegt. Morgens aufstehen und erst mal eine Runde durch den weißen Sand gehen oder den Abend bei einem schönen Sonnenuntergang am Meer ausklingen lassen ist schon was Schönes.
Der Strand
Der Strand ist übrigens mit einer blauen Flagge ausgezeichnet worden. Das heißt er ist besonders schön und sauber. Das heißt aber auch, dass wir mit unseren Hunden nicht an diesen Strand gehen durften. Zumindest nicht direkt dort, wo die blaue Flagge steht. Erst in einem Abstand von 100 Meter links und rechts neben der Flagge konnten wir mit unseren Hunden an den Strand. Hier ist das nicht so problematisch, da direkt parallel zu Strand in etwa 5 Meter Abstand vom Strand ein kleiner Weg verläuft. Den sind wir dann 100 Meter gegangen und dann an den Strand abgebogen. Die Qualität ist dort immer noch die Gleiche wie an der blauen Flagge.
Um ehrlich zu sein hat sich aber auch direkt am Strand keiner der Hundehalter wirklich daran gehalten. Die meisten Hundehalter (auch dänische!!) haben Ihre Hunde auch direkt an der blauen Flagge baden lassen, zumindest wenn keine anderen Badegäste da waren. Wir haben das nicht gemacht sondern sind mit unseren beiden Fellnasen immer den Weg gegangen. Tatsächlich haben wir bei unseren Urlauben in Nordjütland bisher keine Strände mit blauen Flaggen gesehen.
Stellplätze
Die Betreiberin des Platzes ist sehr nett und hat uns bei allen Fragen freundlich und kompetent unterstützt. Wir haben leider zwei der drei windigen Tage im Jahr dort oben erwischt und standen mit unserem Zelt an der zum Meer hin rechten Heckenseite. Das war leider nicht so optimal, wie wir feststellen durften, denn die rechte Seite ist nach Osten hin und der Wind kommt meist aus Westen. Daher haben wir immer volle Breitseite den Wind abbekommen. Also, nächstes mal sind wir schlauer und stellen uns dann einfach an die windgeschütztere linke Hecke.
Mehr Infos zu dem Campingplatz gibt es hier:
http://koebingsmarkcamping.dk/de/default.aspx
Sehenswertes auf der Insel Als
Prinzipiell ist Als eine eher ruhige Insel. Touristen gibt es zwar, aber verglichen mit Romø oder Fanø ist die Insel Als einsam. Und gerade im Norden sind viele Gebiete so gar nicht touristisch. Wir sind mit dem Auto quer Über die Insel gefahren und haben nur hin und wieder mal ein ausländisches Kennzeichen gesehen.
Tag 1: Ankunft
Am Donnerstag sind wir so gegen 11:30 Uhr in Købingsmark angekommen, haben das Hauptzelt sowie das Vorzeltdach und ein Seitenteil aufgebaut. Dann sind wir einfach mal an den Strand vor der eigenen Haustür gegangen und haben dort den Tag verbracht. Während der Anfahrt haben wir noch dänischen Kuchen eingekauft. Den gibt es in Henryk’s Baggeri in Guderup ziemlich mittig auf der Insel:
https://www.facebook.com/Henriks-Bageri-473578482799484/
Mit einer leckeren Wiener Stang haben wir dann am Nachmittag erst mal Kaffee getrunken. Und dabei gab es ein paar Schwierigkeiten. Wir kochen beim Campen immer Espresso mit einer italienischen Espressokanne auf dem Gasherd. Dazu gibt es heiße geschäumte Milch. Also eher ein Cappuccino. Da wir, so wie es aussah, wohl die 3 windigsten Tage des Jahres auf der Insel Als erlebten, hat unser Gasherd mangels Windschutz ganz schön geflackert und die Kannen wurden nur sehr langsam warm. Ich komme wohl nicht umher für den Herd noch einen Windschutz zu basteln.
Den Rest des Tages haben wir einfach mal gar nichts gemacht und unser Zelt genossen. Durch den Wind, der langsam immer stärker wurde, war es so kalt, dass wir uns ins Hauptzelt verkrümelt haben und dort gegessen haben. Draußen war es einfach zu windig und ungemütlich.
Tag 2: Die Ostküste
Am 2. Tag unserer Reise wollten wir uns den kleinen Leuchtturm Taksensand Fyr an der Ostküste der Insel Als gleich über Fynshav ansehen. Zunächst mussten wir aber für etwas mehr Windschutz für unsere kleine Küche sorgen. Also wurden die restlichen 2 Wände des Vorzeltes aufgebaut. Der Wind hatte über Nacht weiter aufgefrischt und blies jetzt mit 5 – 7 Windstärken über das Meer. So eine 4 Meter lange Zeltwand fängt den Wind ganz schön ein und entwickelt dabei ungeahnte Kräfte. Das Vorzeit dabei komplett aufzubauen war eine echte Herausforderung. Schließlich hatte Janet noch die rettende Idee, das Auto quer vor das Zelt zu fahren, damit dadurch zumindest etwas Windschatten erzeugt wurde. Dadurch dauerte unser Frühstück alles in allem natürlich etwas länger.
So hatte aber unser Küchenbereich dann doch noch den nötigen Windschutz
Da es zu dem Mehr an Wind auch deutlich mehr Sonne gab sind wir erst mal mit unseren beiden Hunden an den Strand gegangen und dann erst so gegen 12:00 Uhr losgefahren.
Takensand Fyr
Auf dem Weg zum Taksensand Fyr sind wir erst mal durch den Nørreskov gefahren. Der Nørreskov ist ein riesiges Waldgebiet, das zum wandern, reiten oder auch nur Picknicken super geeignet ist. Die meisten Hauptwege in dem Wald können mit dem Auto befahren werden. Der Wald erstreckt sich über eine Länge von 8,5 km von Himmark im Norden bis nach Fynshav im Südender Insel Als. Der Wald liegt direkt an der Ostseeküste und so sind wir auch durch den Wald an den ausgeschilderten Leuchtturm gekommen.
Der Leuchtturm selbst steht direkt am Waldrand an einem super schönen weißen Sandstrand der zum Schwimmen, relaxen, Sonnenbaden usw, einlädt. Die Hunde haben Platz und wir haben uns auf unsere Picknickdecke gelegt und den Tag genossen. Es ist wirklich schön da, mit dem Wald im Rücken und dem Blick über das Wasser. Der kleine Leuchtturm bietet zudem ein schöne Kulisse für das ein oder andere Urlaubsfoto.
Für alle die etwas mehr Action brauchen gibt es dort in der Nähe auf der Insel auch einen Erlebnispark, das Universe. Wir waren nicht drin und haben es lediglich von Aussen im Vorbeifahren gesehen. Es ist ein bisschen anders als die üblichen Vergnügungsparks und versucht, neben einigen Attraktionen wie Klettern und Segway fahren, den Besuchern Technik etwas näher zu bringen. Der Park wurde ursprünglich mal von der Firma Danfoss ins Leben gerufen und hieß auch bis 2013 Danfoss Universe. Die Firma Danfoss hat auch ihren Firmensitz auf der Insel Als direkt neben dem Park und ist eine der größten Industriebetriebe Dänemarks.
Am Abend zeigte sich dann Dänemark wieder von seiner absolut skandinavischen Seite und bescherte uns mal wieder einen Sonnenuntergang mit leuchtenden Farben in Blau, Rot und Gelb.
Tag 3: Die Westküste
Die westliche Küste von Als und die östliche Küste des dänischen Festlandes bilden zusammen den Alsfjord. Wir sind über Nordborg und Oksbøl bis nach Hadershøj gefahren. Hier gibt es die einzige Fähre zwischen dem dänischen Festland und der Insel Als. Was uns bei dem Ausflug aufgefallen ist, ist dass es eigentlich rund um die Insel herum immer mal wieder kleine Buchten gibt, die man mit dem Auto erreichen kann und die ziemlich verlassen daliegen und zum Verweilen einladen. Selbst links und rechts neben dem Fähranleger waren 2 kleine Sandstrände. An einem der kleinen Strände war gerade ein Surfer dabei seine sieben Sachen zusammenzupacken. Wirklich malerisch.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch kurz an dem einzigen Hundewald auf der Insel angehalten, damit sich unsere beiden Vierbeiner mal ein bisschen mehr bewegen konnten. Hundewälder gibt es in ganz Dänemark verteilt. Die genau Ortsbeschreibung, wo sich der Hundewald auf der Insel Als befindet gibt es hier:
Für uns war es das erste mal, dass wir mit unseren Vierbeinern in einem Hundewald in Dänemark spazieren waren. Von deutschen Hundewäldern kannten wir nur diese Abschnitte die dann einmal komplett umzäunt sind. Das ist hier definitiv nicht der Fall. Wenn der Hund also nicht abrufbar ist, ist er auch in dem Wald schnell weg und auch schnell im nächsten Wald. Was es sonst noch so alles zu Urlaub mit Hund in Dänemark zu beachten gibt, ist auch hier in diesem Blog nachzulesen:
Am Abend hat dann der Wind auch endlich etwas nachgelassen und ist von Windstärke 7 auf 3 zurückgegangen. Man glaubt gar nicht, wie der Wind einen doch auskühlt. Dadurch konnten wir endlich noch einmal vor unserem Zelt in der Sonne zu Abend essen, ohne das es uns gleich die Teller vom Tisch geweht hat.
Tag 4: Über die Insel und Abreise
Die letzte Nacht haben wir dann auch deutlich besser geschlafen, da der Wind fast völlig auf 0 runter ging. Auch die Hunde haben es genossen, dass das Zelt nicht so hin und her geweht ist. Unsere morgendlichen dänischen Brötchen haben wir dann schön draußen hinterm Zelt in der Sonne bei 2 leckeren Tassen Cappuccino genossen. So um 10:00 haben wir dann angefangen langsam abzubauen und um 11:00 sind wir vom Platz gefahren. Insgesamt hat uns der Aufenthalt dort folgendes gekostet:
Stellplatz (Zelt + Auto) + 2 Erwachsene + 2 Hunde + Strompauschal: 699 DKK (ca. 100 Euro)
WLAN 3 Tage: 45 DKK (ca 7 Euro)
Duschen 3 Tage: 45 DKK (c. 7 Euro)
Alles zusammen also etw 114 Euro also etwa 38 Euro pro Tag. Das ist allgemein nicht billig, aber dänischer Standard. Dafür lag der Platz ja auch direkt an einem tollen Strandabschnitt.
Auf dem Rückweg sind wir in Himmark abgebogen und einmal durch den gesamten Nørreskov der Länge nach bis nach Fynshav gefahren. Das hat sich wirklich gelohnt und ich denke, wenn wir hier noch mal herkommen, werden wir in dem Gebiet noch etwas mehr Zeit verbringen. Das ist wirklich ein idyllisches Fleckchen Erde und links und rechts vom Hauptweg gibt es auch immer wieder ausgeschilderte Sehenswürdigkeiten.
Wir sind dann auch noch kurz weiter in den Süden bis nach Skovby und Skovmose gefahren, sind dort aber sehr schnell wieder geflüchtet (tourimäßig voll erschlossen und so gar nicht unser Fall). Dann ging es auch schon weiter Richtung Sonderburg und nach einer kurzen Rast in Neumünster waren wir eigentlich ziemlich fix auch wieder zu Hause.
Unser Fazit zur Insel Als
Als ist auf jeden Fall eine Reise wert. Ich wäre gerne noch einen Tag länger geblieben und hätte mir die Halbinsel Kegnæs im Süden angesehen. Wir sind mit einigen Dänen ins Gespräch gekommen und haben so erfahren, dass im Norden der Insel früher deutlich mehr los war, aber alle jungen Leute lieber in die Stadt und den Süden rund um Sonderburg ziehen. Für uns ist das natürlich schön, da dadurch da oben weniger los ist. Es gibt an dem gesamten Küstensteifen immer wieder kleine Strände, die zu Relaxen und Picknicken einladen und die Natur ist auf der Insel wirklich sehr sehr schön.
Wer mit dem Gedanken spielt, nach Dänemark zu ziehen sollte auch die Insel Als ins Auge fassen, laut einem älteren Dänen, den wir am Fähranleger in Hardeshøj getroffen haben, sucht die Firma Danfoss händeringend nach Mitarbeitern. Für uns hat sich dieser Kurztrip nach Dänemark auf jeden Fall gelohnt, auch wenn der Wind sich ein bisschen hätte zurückhalten können. Ich für meinen Teil würde gerne noch einmal hinfahren. Mal schauen was Janet dazu sagt.
Unsere Film- und Fotoausrüstung
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